Indien 2024 – 17. Tag – Auf nach Udaipur / Royal Enfield Werkstatt
Guten Morgen, um 7:00 Uhr! Wir wollen heute früh los denn seit gestern leuchtet die gelbe Motorkontrollleuchte und es gibt ab und zu Aussetzer an meinem Motorrad. In den letzten Tagen ist die Leuchte immer mal wieder angegangen, aber auch wieder aus. Da man hier im nirgendwo nicht liegen bleiben möchte haben wir über Lalli einen Termin in einer Werkstatt in Udaipur machen lassen. Aber erst mal müssen wir die 80 km bis dahin überwinden.
Eigentlich wollten wir im Hotel frühstücken, hatten das auch so mit der Rezeption besprochen, allerdings als wir gegen 7:30 Uhr ins Restaurant kommen, ist dort noch finstere Nacht und es fühlt sich auch kaum jemand zuständig. In Rücksprache mit der Rezeption hören wir dann, dass auch die von uns gewünschten Frühstückswünsche nicht erfüllt werden können. Also tapern wir ein Stück die Straße hoch, wo wir auch nicht das bekommen, was wir haben wollen aber immerhin etwas zu frühstücken. Es gibt Butter-Toast und Joghurt „Dahee“ und dazu Milchkaffee, leider zu süß.
Gegen 9:00 Uhr brechen wir dann auf und hoffen eigentlich in zwei bis zweieinhalb Stunden die 80 km nach Udaipur zu wuppen. Leider haben wir die Rechnung ohne die Baustellen gemacht. Fast 20 km Straßenerneuerung mit Umfahrung und Schotterpiste stellen Sie uns in den Weg. Das verzögert unsere Ankunft natürlich um einige Zeit nach hinten.
Gegen circa 13:00 Uhr erreichen wir das reservierte Hotel und schauen es uns an. Leider ist das Zimmer was für uns reserviert ist wirklich ein absolutes Ratz-Zimmer und die anderen Zimmer, die einigermaßen sind, da will der Besitzer einfach viel zu viel Geld für, von 5000 Rupies für zwei Nächte bis zu 11.000 Rupies (110€) für das Zimmer mit Seeblick ist einfach unverschämt. Vor allen Dingen für das, was uns zimmermäßig angeboten wurde. Also müssen wir uns noch ein neues Zimmer suchen.
Rundherum gibt es genug Hotels, Hostels und Gästehäuser! Die Auswahl ist groß, aber da Wochenende ist sind auch viele ausgebucht. Wir finden schließlich ein wunderbares, kleines familiengeführtes Hotel mit einem tollen Zimmer und einem super Rooftop mit einem Ausblick auf den See und teilweise auch auf den Palast.
Hier checken wir gegen 14:00 Uhr ein. Packen alle unsere Sachen ins Zimmer, machen uns etwas frisch und machen uns dann auf dem Weg zur Royal Enfield Werkstatt.
Vor Ort angekommen ist es circa 15:00 Uhr. Wir fahren mit dem Motorrad herein und man empfängt uns schon da man weiß, dass wir kommen. Die Werkstatt ist gut ausgestattet mehrere Arbeitsplätze alle „Marken treu“ und man sieht, dass man sich hier spezialisiert hat. Während das Motorrad durchgecheckt wird und man schaut, was das Problem der gelben Motorkontrollleuchte ist, gehen wir nebenan im Spice & Riice Restaurant lecker essen und sind gegen kurz nach vier dann zurück in der Werkstatt.
Es stellt sich heraus, dass es nicht wie vermutet, die Zündspule oder gar die Zündkerzen sind, sondern die Fehlermeldung bezieht sich auf die Benzinpumpe. Diese ist allerdings nicht vorhanden. So hat man die entsprechenden Teile gereinigt Probe gefahren und den Fehler erst mal gelöscht. Es wird uns allerdings empfohlen, in einer der Werkstätten auf unserem Weg eventuell den Austausch noch vornehmen zu lassen. Wir werden sehen. Die ganze Aktion hat uns 118 Rupies gekostet, das entspricht circa 1,20 Euro.
Wir machen uns auf den Rückweg zum Hotel stellen die Motorräder ab, machen uns frisch und genießen erst mal auf dem Rooftop ein Getränk.
Danach machen wir uns noch auf dem Weg und schauen uns die Umgebung, an die wir von vor zehn Jahren natürlich schon kennen.
Wir suchen die Lucky Art School und hoffen, dass Gopal noch hier wohnt und lebt. Ihn haben wir auf unserer letzten Tour kennen gelernt und zwar haben wir ihn beim Baden am Ghat getroffen. Er hat uns damals von seiner Art School erzählt und uns eingeladen vorbeizukommen. Wir haben damals mit ihm und seiner Frau zusammen ein leckeres Dal genossen.
Wir finden die Eingangstür und sehen das die alte Aufschrift noch vorhanden ist und dazu noch weitere neue Bemalung hinzugekommen ist. Das lässt hoffen. Wir gehen durch die geöffnete Tür in den Innenhof und schauen uns etwas um. Da kommt er uns auch schon entgegen. Erst schaut er sparsam, aber als Markus ihn dann mit seinem Namen anspricht, scheint er uns beide wieder zu erkennen. Er hat mittlerweile einen erwachsenen Sohn, eine Schwiegertochter zwei Enkelkinder und hat immer noch seine Schule. Er lädt uns auf einen leckeren Tee ein und wir bekommen etwas Papadam dazu. Wir zeigen ihm die alten Bilder, die wir damals gemacht haben mit ihm und seiner Frau und er und seine Frau freuen sich total darüber. Wir quatschen noch etwas und verabschieden uns dann nicht, ohne von ihm und seiner Familie für morgen zu einem Mittagessen eingeladen zu werden. Wir freuen uns schon sehr darauf.
Den Rest des Abends genießen wir mit etwas umherschweifen. Wir schauen noch mal nach dem Hotel, in dem wir das letzte Mal übernachtet haben. Doch dieses ist mittlerweile ein Hostel, trotzdem gehen wir einmal rauf und alte Erinnerungen werden wach.
Danach gehen wir noch über die Fußgängerbrücke auf die andere Seite und genießen den Abend mal wieder mit etwas Hühnchen und einem Bier in einem netten Rooftop bei lautem Gehupe von der Straße.