Schwimmbad

Gegen 8 Uhr sind wir aufgebrochen, da wir eine lange Tour vor uns hatten, mit 300 km – ein der längsten Etappen. Die Fahrt nach Ranthambore war schon extrem, da es reine Nebenstraße (SH-29) war und hat uns gezeigt, das man in Indien mit allem rechnen muss. Als wir packen, fängt es leicht an zu tröpfeln, da hoffen wir noch das es nur eine kurze Erscheinung ist, aber kurz darauf gibt es kein zurück. Der Regen setzt voll ein, und Markus holt noch seinen Regenüberzug raus. Ich wähne mich gut gerüstet in meinem Biker Kombi, aber der indische Regen und die Route nach Sheopur sind eine echte Herausforderung.

20140122-083910.jpgZu Anfangs ist es einfach nur eine Regenfahrt, vorsichtig, da es aufgrund der staubigen Straße wie Schmierseife ist, so lassen wir die Finger von der Vorderradbremse. Kurz nachdem wir aus Ranthambore raus sind fängt auch schon das Abenteuer an,die Straße ist wieder eine SH und ein Flickenteppich von Teer und Betonstraße in Abwechslung mit Schotter und Matschpiste. Zwischdurch sieht es aus wie die Oberfläche eines Peanut Butter Toast mit kleinen Masala Tee Pfützen, aber so schmeckt das Wetter nicht, stattdessen sollte man meinen, täte der Regen der Luft gut, aber hier kann selbst der Regen die Luft nicht genug filtern, um den Geruch von Lagerfeuer herauszubekommen. Die Strecke zieht sich so bis Sheopur die ersten 100 km, wir benötigen ca. 3-4 h dafür. Noch sind die Schuhe trocken.

20140122-083918.jpgDie nächsten 100 km bis Shivpuri sind besser ausgebaut und wir kommen gut voran, jedoch zeigt sich langsam, das ein Dauerbad in Wasser auch gute Schuhe ertränken kann Trotz einer tollen hügeligen Landschaft mit einigen kurvigen bergauf und bergab Fahrten un gelb leuchtenden Rapsfeldern im dunstigen Regen, kommt kein richtiger Genuss auf, wenn die Füße anfangen zu schwimmen, die Handschuhe sind btw schon lange klatschnass. Eigentlich wollten wir in Shivpuri irgendwo Pause machen und Mittagessen, aber es will uns kein gefallendes Restaurant begegnen, so stoppen wir hinter Shivpuri und nutzen unsere Keks und Schoki Vorräte auf, währenddessen nutze ich meine Schuhe und Socken, um damit einige Blumen zu gießen. Ich schätze, dass etwa ein Liter Wasser ohne Auswringen im Schuh waren.

20140122-083927.jpgDie letzen 100 km nach Jhansi und nach Orchha werden zu einer echten Tortur, die auch die Schönheit der Landschaft nicht wett machen kann, zwar haben wir nun einen National Highway zur Verfügung, aber der Regen wird einfach nicht weniger und ab einer etwas höheren Geschwindigkeit drückt sich dann auch langsam und beständig die Kälte und Feuchtigkeit durch die Kleidung. Wir machen noch mehrere kleinere Stopps um uns aufzufrischen, denn wir sind schon ziemlich fertig und die Nässe und Kälte tut ihr übriges. Zwischdurch haben wir Orchha Homestay abgesagt, denn wir benötigen definitiv ne heiße Dusche und einen Heater zum trocknen der Klamotten, so landen wir dann in Orchha im Laxmi Temple View, und werde morgen nur das Homestay zum Abendessen besuchen.Wir genießen derweil die Dusche und Hängen unseren Kram zum trocknen auf, danach gehen wir noch in Orchha Hut und essen Spaghetti Tuna Fish, dort gibt es Wifi, der aber nur solange funktioniert wie auch Strom da ist, und so sitzen wir mit leichten Unterbrechungen und flackerndem Kerzenschein (Markus hat welche beim Nachbarshop gekauft) und warten auf das Essen, das hier ja ohnehin ohne Strom gekocht wird. Am Ende des Tages freuen wir uns die TorTour geschafft zu Abend, und schlummern bei ratterndem Heater zufrieden ein, morgen schauen wir uns Orchha an.