Heute war mal Genießertag. Aufstehen ohne Wecker, ausgedehnt Frühstücken mit Blick auf das Jaisalmer Fort und dann in Ruhe zum Fort aufbrechen. Die Sonne brennt bei blauem, leicht sandigem Himmel und es ist schon fast 20 Grad warm. Wir nehmen ein Tuctuc für 50 Rupien zum Fort und lassen uns am Haupttor absetzen. Nun wird uns klar warum man Jaisalmer auch die Goldene Stadt nennt. Die Sonne und der Sandstein bilden hier ein einzigartiges Farbenspiel, das die Mauern wirklich an jeder Ecke gülden aufleuchten läßt. Dazu die reichlichen Verzierungen im Sandstein, einfach wunderschön und absolut sehenswert! Vor lauter Begeisterung vergisst man hier das Fotografieren. Das Fort ist bewohnt und in den Gassen sitzen Millionen (Übertreibung) von Händlern mit schönsten Wandteppichen, Kissen, Tischdecken, Handarbeit und, und, und … Das alles wird nur unterbrochen von kleinen Übernachtungshotels, Roof Top Restaurants mit dem besten Sunrise und Sunset Ausblick und den Tempeln. Natürlich sind alle Geschäfte, Restaurants und Hotels bei Tripadvisor und LonleyPlanet ‘First Place’ und niemand will dich zum kaufen überreden. “Come here, only look, must not buy! We don’t hustle you!” – was natürlich genau das Gleiche bedeutet.
Wir schlendern durch die Gassen des Forts und nutze jede Möglichkeit, um von Restaurants und Hotels mit Terassen die Aussicht zu genießen. An einer Stelle finden wir eine Zugang zu den umgebenden Außenmauern und nutzen auch diese um ein paar schöne Eindrücke vom Jaisalmer Fort mitzunehmen. Wir landen auch in dem einem und anderen Shop und lassen uns von den Besitzern die Unterschiede der einzelnen Wandteppicharbeiten erklären, denn der Wert schwankt zwischen 200 Rupien (2,40€) und 18000 Rupien (220€). Man erklärt uns die Feinheiten der Arbeiten, die verschiedenen Designs und ob es Handarbeit oder Maschinenarbeit ist. Sehr sehr interessant.
Wir genießen den Mittag in einem der tollen Roof Top Restaurants im Fort und schauen uns danach noch ein 400 Jahre altes Haveli eines Verkäufers an, der sein Hab und Gut verkauft, um damit die Renovierung zu finanzieren. Auch werden innerhalb des Forts alte Häuser renoviert und auch zum Teil, aber einfacher von den Verzierungen, aus Sandstein neu aufgebaut.
Wir verlassen das Fort und laufen die kleinen Gassen unterhalb ab. Hier reiht sich ein Shop an den nächsten und man kann schön gucken ohne gleich zum kaufen aufgefordert zu werden. Auf dem Weg nach unten und zurück zum Hotel schauen wir durch einige Textil und Leder Shops. Hier gibt es tolle Dinge, ein Paradies auch für Nicht- Kaufwillige. Zurückhaltung ist hier fast unmöglich und das erste Mitbringsel wandert in die Tasche.
Wir entschließen uns nach dem Abendessen vom Hotel nochmals hierher zukommen, um noch ein bisschen an den Shops entlang zu schlendern. Markus sucht noch ‘ne Ledertasche und ich möchte mich nur inspirieren lassen. Die Stimmung hier ist nach Sonnenuntergang noch viel besser, als sie es vorher schon war. Am Ende unserer Tour genießt Markus noch eine Rasur und eine Kopfmassage, bevor wir das Tuctuc zum Hotel ordern.