Die Heimreise steht an und als wir um 2h Ortszeit vom Zimmerservice geweckt werden, wissen wir noch nicht welche Odyssee uns bevorsteht, bevor wir wieder unser eigenes Bett und die eigene Dusche nutzen dürfen. Der kleine Inder bringt uns ein Glass Kaffee und ein Glass Lemontee, das hatten wir mit ihm am Vorabend so besprochen und es ist um diese Uhrzeit Gold wert. Gegen 2:30h ruft die Rezeption an, der Taxifahrer ist da, wir raffen unser Zeugs zusammen und bringen es mit Hilfe runter in die Lobby, die Dinge die wir im Zimmer lassen schnappt sich noch der kleine Inder und freut sich über ne Tasche, die Schlappen und die Probiker Schuhe. Wir packen unseren Kram in das Kleinbustaxi und nachdem Markus noch eine Zigarette gequalmt hat geht es los. So leer und wenig befahren wie gegen 3h Nachts hab ich Delhi noch nie gesehen, und wir machen die 22 km zum Flughafen in Rekordzeit. Als wir am Flughafen ankommen, folgt schon die erste Hürde, am Eingang der erste Check. Einlass nur mit Pass und Buchungsbestätigung, wo ist nur der Zettel hin. Auf der Liste, die der Soldat hat stehen, wir nicht drauf, aber wir finden den Zettel mit den Rückfluginfos und dürfen rein. Am Infomonitor dann auch gleich der erste Schock, die Maschine ist schon mit einem 45 Minuten Delay aufgeführt, aber wir können schon einchecken. Wir gehen also rüber zum Schalter der Reihe F und stellen uns an, wie das Glück so spielt stehen wir am Schalter mit den Problemkindern und die Schlange wird nicht kürzer, aber wir haben ja Zeit, nach gefühlten 30 Minuten sind wir dann endlich dran, und Markus hat Bedenken das wir mit seinem 36kg Täschle wohl diesmal fett Übergepäck zahlen müssen. So flirten wir mit der charmanten Angestellten und kommen mit unserer Motorrradtour Story um die Extrakosten herum, puh – Danke. Nun heißt es noch ca. 3,5h rumkriegen. Wir setzen uns in der Halle ins Costa Coffee leider gibt es heute keine Soymilk, so kriege ich keinen Kaffee. Gegen 5h machen wir uns auf zum Gate und oh Freude am Gate gibt es einen Starbucks und der hat meinen geliebten Caramel Machiatto Venti mit Soymilk und ich genieße meinen Zuckerschub mit Koffein, bevor wir gegen 6:30h endlich boarden dürfen. Eigentlich wäre 6:15h Abflug gewesen. Wir sitzen und es geht endlich los, so langsam kommt dann doch die Heimreisefreude in mir auf, die Tour war wirklich geil, aber ich freue mich dann doch wieder auf zuhause, durchgehend heißes Wasser, frische Luft, argentinisches Steak und meine Familie und Freunde. Aber es soll noch nicht sein, nachdem wir ca. die halbe Strecke hinter uns gebracht haben, ertönt die Stimme des Piloten, ich krieg es erst gar nicht so mit, da ich im Perry Rhodan Silberband 74 versunken bin und Musik höre, aber Markus stubbst mich an und sagt mir das wir in VAE runtergehen um zu tanken. Ich kotze, ne Stunde Delay beim Start und nun noch tanken wegen “Gegenwind” das kostet nochmal ne gute Stunde. Und so ist es dann auch, wir kommen ca. 2h Stunden verspätet in Amman an und unser Anschlussflug ist weg.
Trotz meiner 40 Jahre Flugerfahrung ist es für mich das erste mal das ich einen Anschlussflug verpasse, bis jetzt hab ich immer Glück gehabt. Was heißt das nun? Gestrandet in Amman bis zum nächsten Tag, das wäre wohl RJ ihr liebster Wunsch, aber wir sind nicht wie andere Passagiere, wir wissen mehr. Flux per SMS von meinem Reisebüro die nächsten Flugmöglichkeiten durchgeben lassen und so gewappnet zum Schalter. Standhaft bleiben! Fordernd stellen wir unsere Wünsche an die Schalterbesatzung, erst schaut man uns mit großen Augen an, man kann nicht glauben, das jemand den Flug am nächsten Tag nicht machen will, aber wir stellen uns quer. Nein wir können nicht übernachten, wollen nicht, und ja es gibt eine Alternative zum Übernachten, mit Tyrolian über Wien nach Frankfurt, um 15:55 Uhr Ortszeit. Wir bleiben Standhaft und die Mitarbeiterin bemüht das Telefon. 30 Minuten warten wir auf das Ok von der Buchungszentrale, dann kommt von oben das OK. Wir kriegen den Flug. Um 13:30h ist der Checkin auf, so haben wir noch eine Stunde bevor wir die Boardingkarten bekommen. Wir sollen solange rauf in den Gatebereich und wir wollen was Essen gehen, um 13:30h sollen wir dann wieder runterkommen zum Schalter. Also denken wir alles klar gehen wir rauf, also Flux durch den Security Check, aber wir haben die Rechnung nicht mit den Sicherheitsmitarbeitern des Flughafens gemacht. Wir schmeißen alles aufs Band, auch die Schuhe und gehen durch den Piepser, bei mir piepst es und ich muss nochmal zurück und die Kappe abgeben, danach piepst es nicht mehr und ich denke schon nun ist alles ok und der Burger bei MCD wartet auf mich, aber nein, irgendwas stimmt nicht. Der Helm? Es ist nur ein Motorradhelm. “Helme sind nicht erlaubt!” Nicht erlaubt? Auf dem Hinflug sind wir auch mit Helm durch den Transitcheck. Markus hat noch Gaffatape im Gepäck, das ist hier verboten sagt der Mitarbeiter und wirft es weg. Markus glüht schon. Wir sehen nicht ein das der Helm ein Problem sein sollte. Der Mitarbeiter schnappt sich unsere Pässe und verschwindet, wir stehen hier ziemlich dumm schauend rum. Und warten. Und warten. Und warten. Und warten. 30 Minuten, wir fragen zwischendurch was nun ist, der andere Mitarbeiter sagt immer wieder was von prüfen, Mehr aber auch nicht. Nach ewiger Zeit kommt der Mitarbeiter zurück, und ein anderer dazu, er telefoniert und am Ende sagt er nur “Is OK, go!” und das tun wir auch, nachdem Markus seinen Kram wieder eingepackt hat und wir unsere Pässe nach einigem Nachfragen wiederbekommen haben. Wir flüchten ins MCD essen einen Burger und uns graut schon davor nochmal runter in den Transit zu müssen für die Boardingkarten. Uns schwant nix gutes. Und so kommt es dann auch, erstmal muss man den Weg runter wieder finden, auf die Idee den Fahrstuhl zu nutzen kommen wir nur mit Hilfe einer Countermitarbeiterin der RJ, den die Rolltreppen laufen hier nur in eine Richtung.
Als wir unten stehen wollen wir zum RJ Transit Counter und die Jungs an der Sicherheitskontrollen gucken nicht schlecht als wir andersherum durchwollen, aber am Ende geht es, da einer der Mitarbeiter uns wiedererkennt, und uns schwant nix gutes für danach. Am Counter steht der Mitarbeiter der unsere Tickets besorgen sollte, er scheint uns erkannt zu haben, und flüchtet schnell durch die Tür, kurz darauf kommt er mit einem Kollegen zurück, wir geben ihm unsere Pässe und die Koffernummern und er verschwindet wieder. Weitere 30 Minuten gehen ins Land und dann kommt er tatsächlich wieder mit Boarding Karten und den neuen Gepäckaufklebern, wir sind froh die Tickets in der Hand zu halten und machen uns auf zum Sicherheitscheck, um wieder in den Gateraum zu kommen. Und wie es so ist, wieder alles aufs Band. Ein Schelm, wer sich böses dabei denkt. Eine neue Mitarbeiterin am Monitor mag wieder mal den Helm nicht, aber der Helm ist diesmal kein Problem, nur Markus muss wieder alles auspacken, denn irgendwas stört die Dame und am Ende hätten sie ihm fast noch sein kleines Fotostativ weggenommen, man kann nur weinen …
Nachdem Markus mit sehr viel Unmut alles ausgepackt und wieder eingepackt hat machen wir uns vom Acker und genießen noch ca. 1h Stunde bei Starbucks, bevor wir zum Boarding gehen, der Abflug erfolgt pünktlich nach Wien und es ist der erste Flug heute bei dem der Service und die Qualität stimmen. Nach Ankunft in Wien machen wir uns auf zum Weiterflug, durch die Passskontrolle auf zum Gate für den Flug nach Frankfurt sehen wir am Monitor, dass auch dieser Flug 30 Minuten Verspätung hat, wir erfahren, das die Crew mit einem verspäteten Flieger ankommt und noch umsteigen muss. Gegen 20:30h fliegen wir dann endlich ab und landen gegen 22:00h in Frankfurt, wo wir auch – oh Wunder unser Gepäck bekommen und völlig übermüdet froh sind abgeholt zu werden. Nach 24h Flug und Wartezeiten sind wir auch müde genug und auf dem Weg nach Hause kann ich meine Augen kaum aufhalten, so freue ich mich gegen 1h dann endlich ins Bett fallen zu dürfen. Endlich ausschlafen!